2 Systemarchitektur
2.1 Gliederung / Strukturierung
2.1.1 Begriffsfindung und
Kategorien
Das Techniklexikon widmet sich
Geräten, die eine feste Rolle im privaten (mitteleuropäischen) Alltag
spielen, in erster Linie also Haushaltsgeräte, Unterhaltungs- und Kommunikationstechnik,
Computer usw.
Eine Auflistung vieler verschiedener
Geräte ergibt sechs Kategorien: Fotografie und Video, Fortbewegung, Kommunikations-
und Informationstechnik, Technik im Haus, Unterhaltungselektronik und Werkzeuge.
In eine zusätzliche siebente Kategorie (Begriffe) werden physikalische Prinzipien
geordnet, die die Grundlage für das Funktionieren aller Maschinen bilden.
Innerhalb dieser einfachen Grundordnung halte ich - wenn es sich anbietet - eine
weitere Aufteilung der Themen für sinnvoll. So gibt es zum Beispiel innerhalb
des großen Oberthemas Fortbewegung die Unterthemen ,Luft- & Raumfahrt`,
,Schienenverkehr`, ,Straßenverkehr` sowie ,Wasserverkehr`.
Die hierarchische Aufteilung in Ober- und Unterthemen schafft Übersicht und
erleichtert die Orientierung innerhalb des Systems. Die einzelnen Geräte
werden in den Themenbereichen alphabetisch geordnet. Nachfolgend die Auflistung
aller Kategorien mit ihren Unterthemen:
- Fotografie
- Grundlagen
- Aufnahmesystheme
- Wiedergabetechnik
- Fortbewegung
- Luft- & Raumfahrt
- Schienenverkehr
- Straßenverkehr
- Wasserverkehr
- Kommunikationstechnik
- Computer
- Datenübertragung
- Vervielfältigung
- Technik im Haus
- Haustechnik
- Kochen & Backen
- Waschen & Putzen
- Unterhaltungselektronik
- Rundfunk- & Fernsehtechnik
- Wiedergabegeräte
- Elektronische Spielgeräte
- Werkzeuge
- Begriffe
- Akustik
- Elektrizität
- Mechanik
- Optik
- Wärmelehre
2.1.2
Informationsebenen
Zu jedem
Gerät gibt es fünf Arten von Informationen, die unterschiedliche Darstellungsformen
erforderlich machen und getrennt voneinander visuell aufbereitet werden müssen:
- Start - Die Einstiegseite erklärt
kurz die Funktion des Gerätes.
- Aufbau - Die für die Grundfunktionalität
relevanten Einzelteile werden gezeigt und benannt, ihre Aufgabe wird kurz erläutert.
Die Darstellung soll etwas von dem Gefühl vermitteln, das Gerät selbst
auseinanderzunehmen und zu erforschen.
- Funktionsweise - Hier wird
mit Hilfe von Animationen das Zusammenspiel der Einzelteile gezeigt und erläutert.
Der Benutzer sollte die Möglichkeit bekommen, in das Geschehen einzugreifen,
indem er z.B. bestimmte Einstellungen am Gerät vornehmen, Prozesse starten
oder abbrechen kann.
- Wissenswertes - Hier wird eine
Sammlung ausgewählter Verweise ins WWW angeboten, da sich dort zu (fast)
allen Themen weiterführende Angebote finden lassen. Die Hyperlinks sind direkt
von der CD aus abrufbar. Über die Anbindung an einen Webserver ist eine ständige
Aktualisierung der Informationen denkbar.
Eine weitere Möglichkeit sind ausdruckbare PDF-Seiten, auf denen man etwas
über den Erfinder des Gerätes erfahren, die Bedeutung seiner Arbeit
und ihre Weiterentwicklung im Laufe der Jahre betrachten kann. So wird niemandem
zugemutet, lange Texte am Bildschirm lesen zu müssen. Jeder Benutzer könnte
sich nach Lust und Laune einen kleinen individuellen Ordner zusammenstellen, den
er bei Bedarf auch durch eigene Notizen, Recherchen und Materialien ergänzen
kann.
- Prinzipien - In verallgemeinerter
Form werden die dem Gerät zugrundeliegenden Technologien oder Naturgesetze
erklärt. Die Darstellung muß schematisch und auf Geräte mit ähnlichen
Funktionsprinzipien übertragbar sein.
2.1.3 Geräteauswahl
Nach der Erstellung der Geräteliste
und deren Ordnung habe ich mir nun zwei interessante Geräte herausgesucht:
den CD-Player (Unterhaltungselektronik > Wiedergabegeräte) und den Elektrotoaster
(Technik im Haus > Kochen & Backen). Zum CD-Player gehört dann als
Funktionsprinzip der Laser (Begriffe > Optik) und zum Elektrotoaster das Bimetallthermostat
(Begriffe > Wärmelehre).
2.1.4 Namensfindung
Einen Namen für das Projekt
zu finden, ging relativ schnell. Da ich es während der Vorüberlegungen
immer schon als Technik-Lexikon bezeichnet hatte, lag die Zusammenlegung dieser
beiden Begriffe zu Technikon nahe. Dieser Name ist kurz, einprägsam und vermittelt
genau das, worum es geht.
2.2 Funktionalität
2.2.1 Zielgruppe
Die Zielgruppe sind ganz allgemein
technikinteressierte Laien, die wenige bis mittelmäßige Kenntnis von
technischen Sachverhalten haben. Es gibt viele Menschen, die gerne wissen möchten,
wie die Geräte funktionieren, die sie tagtäglich benutzen, sich aber
nicht zum Studium trockener Literatur mit ihren meist langwierigen und umständlichen
Erklärungen durchringen können.
Angestrebt wird eine möglichst hohe Allgemeingültigkeit, das Technikon
sollte eine weitgefächerte Palette von Benutzern ansprechen. Eine Altersbeschränkung
möchte ich nicht vornehmen, eine sehr grobe Einschätzung wäre jedoch:
ab ca. 12 Jahren bis 60. Die Grundprinzipien der Computerbedienung müssen
vertraut sein. Die Benutzer sollen mit ,Sie` angesprochen werden.
2.2.2 Potentielle Anwendungsbereiche
Das Haupteinsatzgebiet sehe ich
im Bereich der privaten Computerbenutzer zu Hause. Die CD-Rom könnte hier
als Nachschlagewerk ebenso dienen wie der Unterhaltung. Ein anderes großes
Feld ist die unterstützende Begleitung des Physik-Unterrichts. Trockener
Lernstoff könnte mithilfe einer unterhaltsamen Präsentation von in der
Praxis angewandten physikalischen Gesetzmäßigkeiten aufgelockert werden.
2.2.3 Anforderungen an das digitale
Technik-Lexikon
Die Qualität einer Enzyklopädie
hängt natürlich in erster Linie von der Fülle der angebotenen Informationen
ab. Dies ist einerseits am Umfang der Stichwortliste zu erkennen, vor allem aber
an der Ausführlichkeit der Ausarbeitung der Themen im Einzelnen und am ausgiebigen
und sinnreichen Einsatz von Animationen, Bildern und Tondokumenten.
Funktionsumfang der Benutzeroberfläche
Die Navigation soll folgende grundsätzliche
Funktionalitäten bieten:
- Die Erforschung der vorsortierten
Kategorien ermöglicht die Beschäftigung mit einem vollständigen
Sachgebiet ebenso wie die planlose Auswahl von Themen.
- Das gezielte Auffinden konkreter
Begriffe wird durch eine Suchmaschine ermöglicht.
- Eine Zeitleiste ordnet Informationen
chronologisch und schafft Zeitbezüge.
(Die Ausarbeitung einer Zeitleiste würde jedoch leider den zeitlichen Rahmen
dieser Diplomarbeit sprengen und wird deshalb hier lediglich als eine Option aufgeführt.)
- Relevante Themen müssen miteinander
verknüpft sein.
- Verweise zu Ressourcen im WWW.
- Eine History-Liste, die zuletzt
besuchte Artikel anzeigt, damit sie bei Bedarf nicht nochmal gesucht werden müssen.
- Drucken von externen PDF-Dateien
mit Hintergrundinformationen
(Wird im Prototyp nicht umgesetzt, weil in Director lediglich ein Ausdrukken des
aktuellen Bühneninhalts vorgesehen ist, was einem Screenshot gleichkommt
und deshalb überflüssig ist. Das Ausdrucken von externen Dateien ist
nur mit Xtras möglich, die dazugekauft werden müssen.)
- Lautstärkeregelung
- Beenden (mit Rückfrage, um
versehentliches Anklicken zu vermeiden)
Bei der Konzeption muß die
Möglichkeit der späteren Aktualisierbarkeit bedacht werden. Meine ursprüngliche
Idee war, dies durch die Anbindung an einen Webserver zu gewährleisten. Dadurch
hätten sich folgende Möglichkeiten eröffnet:
- CD-Inhalte können bei jedem
Start der Anwendung über das WWW aktualisiert werden. Das Lexikon wäre
dann immer topaktuell. Dies hat jedoch den Nachteil, daß dann jedesmal eine
Web-Verbindung gestartet wird, was a) lästig und b) wahrscheinlich meistens
überflüssig ist, da es nicht andauernd neue Inhalte gibt.
- Benutzer könnten selbst bei
Bedarf eine Aktualisierung vornehmen. So sind Zeitpunkt und Inhalt des Updates
frei wählbar und Zeit, Telefonkosten und Nerven werden geschont. Der Verlag
könnte registrierte Benutzer zum Beispiel per E-Mail auf neue Updates hinweisen.
- Die Link-Sammlungen können
laufend gepflegt und erweitert werden.
Erst bei der Arbeit kam ich jedoch
zu dem Schluß, daß keine dieser Möglichkeiten momentan praktikabel
ist, und zwar aus folgenden Gründen:
- Die zu übertragenden Datenmengen
sind bei immer noch hohen Telefonkosten und langsamen Verbindungen nicht zumutbar.
- Eine ebensowenig sinnvolle Idee
ist es, die Festplatten der Benutzer vollzuladen.
Als einzige realistische Option
kommt letztendlich nur dieser Weg in Frage: Käufer der CD-Rom können
sich freiwillig beim Herausgeber registrieren und werden dafür per E-Mail
oder Post von Neuerungen benachrichtigt oder mit aktuellen Versionen versorgt.
Ein sinnvoller Nebeneffekt dieser Variante wäre die Ermittlung der Benutzerzahl
und -struktur. Auf diese Art wären auch Informationen über Zufriedenheit
/ Unzufriedenheit der Käufer einholbar.
2.2.4
Gerätedarstellung
Start
Das Gerät wird (in geschlossenem)
Zustand abgebildet. Per Mausklick wird eine Animation geladen, die die äußere
Hülle des Gerätes entfernt und den Blick in das Innere freigibt. Am
Ende der Animation wird die Aufbau-Seite geladen.
Aufbau
Ein frei bewegliches räumliches
Modell erlaubt die Betrachtung von allen Seiten (QTVR Objekt-Movie). Die für
das Funktionieren des Gerätes relevanten Einzelteile werden vorgestellt,
indem nach Mausklick auf das Einzelteil oder seinen Namen ein erklärender
Text und eine separate Abbildung des Objektes eingeblendet wird. Wenn erforderlich
kann es auch mehrere Ansichten geben. So gibt es zum Beispiel für den CD-Player
je einen einzelnen Screen für das ganze Gerät und einen für das
separierte Abtastsystem als Detailansicht.
Funktionsskizze zum Geräteaufbau
Funktionsweise
Das Zusammenspiel der Bauteile
untereinander wird durch QuickTime-Animationen demonstriert. Texte erläutern
begleitend das Geschehen. Der Benutzer soll - wenn auch in vereinfachter Form
- das Gerät »bedienen« können, es zum Beispiel ein- und ausschalten,
Einstellungen verändern, es füllen oder entleeren. Komplexe Vorgänge
werden in Einzelsequenzen zerlegt, die logisch aufeinander aufbauen (am Beispiel
Toaster: 1. Zeit einstellen, 2. Toaster einschalten, 3. Toastvorgang mit Auswerfen
der Toasts). Die Animationenssequenzen können durch den Benutzer abgebrochen
oder übersprungen werden. In einer kleinen Navigationsleiste sind alle Schritte
aufgeführt und abrufbar. Die Wahl der Ansicht und des Ausschnitts hängt
vom darzustellenden Inhalt ab. Übergänge zwischen Komplett- und Detailansichten
werden durch Animationen oder Ausschnittkennzeichnung deutlich gemacht, um Irritationen
zu vermeiden.
Visualisierung von Funktionsprinzipien
Als Zusatz zur Funktionsweise zu
sehen, nur allgemeiner. Der Ausschaltmechanismus eines Toasters wird zum Beispiel
mit Hilfe eines Bimetall-Thermostats ausgelöst, das Funktionsprinzip von
Thermostaten muß also in diesem Zusammenhang vermittelt werden. Da es diese
aber nicht nur in Toastern gibt, muß die Erklärung so gehalten werden,
daß sie auch für Wasserkocher, Heizungen und Autos gilt. Aus diesem
Grund werden die Funktionsprinzipien nicht den Geräten direkt zugeordnet,
sondern sind in der Kategorie Begriffe zu finden. Sie sind jedoch mittels Querverweis
von den Gerätedarstellungen aus abrufbar.
Als Mittel bieten sich ebenfalls Animationen an, wobei aber neben QuickTime auch
der Einsatz von Shockwave Flash denkbar ist.
Wissenswertes
Die Hintergrundinformationen werden
als kommentierte Links ins WWW angeboten. Das Anklicken startet den auf dem Rechner
installierten Standardbrowser und veranlaßt diesen die angegebene URL zu
laden.
2.3 Systemvorraussetzungen
- 166 MHz PPC oder schneller mit
mindestens MacOS 8.5
- QuickTime 3
- Bildschirmgröße 800
x 600 Pixel bei 16 Bit Farbtiefe
- mindestens 4-fach CD-Rom Laufwerk
- Lautsprecherboxen sind empfehlenswert
Diese Angaben beziehen sich auf
den Prototypen, wie ich ihn jetzt erstellt habe. Würde das Projekt richtig
umgesetzt werden, müßte es natürlich als hybride CD-Rom produziert
werden, die sowohl unter Win 95/98/2000/NT als auch unter MacOs 8.x läuft.
2.4 Mittel
Das Lexikon wird in Macromedia
Director 7.0 produziert und als selbstlaufendes Programm (Projektor) auf einer
CD herausgegeben. Die Installation von Programmkomponenten auf dem Rechner des
Benutzers ist nicht erforderlich.
Alle 3D-Modelle der Geräte
und Animationen werden in Cinema 4D erstellt. Die Nachbearbeitung und Komprimierung
der Animationen erfolgt mithilfe von Photoshop und After Effects, für die
Generierung der QTVR-Ansichten kommt QuickTime VR Authoring Studio von Apple zum
Einsatz. Ton wird mit einem MiniDisc-Recorder aufgezeichnet und in SoundEdit bearbeitet,
dann in After Effects oder direkt in Director eingebunden. Für das Screendesign
benutze ich ausschließlich Photoshop.
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